BSC Neu-Ulm

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Brandsimulationscontainer Neu-Ulm

Auf den Ernstfall Vorbereitet?

Der Innenangriff im Brandeinsatz ist eine der gefährlichsten Aufgaben für die Einsatzkräfte. Die erforderliche Effektivität und Eigensicherheit ist nur durch eine hohes Maß an Ausbildung, Erfahrung und Routine zu erreichen. Durch die allgemein rückläufigen Einsatzzahlen, sind das Sammeln von Erfahrung und der Aufbau von Routine nicht mehr sichergestellt. Dieses Defizit muss durch ein geeignetes Training ausgeglichen werden.

Die Atemschutzgeräteträger der FF Altusried nehmen deshalb regelmäßig an solchen Brandübungsanlagen, sei es wie hier beschrieben in Neu-Ulm bei dem gasbefeuerten Container oder auch in dem mobilen holzbefeuerten Container der Versicherungskammer Bayern.

Grundlage

Betrachtet man den Vorgang des Innenangriffes, so sind drei Haupttätigkeiten zu erkennen:

  • Vorgang des Brandraumzutritts (Türöffnung)
  • Rauchschichtbetrachtung (Beurteilung und Behandlung)
  • Das Arbeiten im Brandraum (Teamwork, Suchtechnik, Brandbekämpfung)

Diese Inhalte werden in dem Brandsimulationscontainer des Freistaats Bayern sehr intensiv und realitätsnah trainiert.

Ablauf:

Das Training gliedert sich in einen theoretischen Unterricht und eine dreigeteiltes praktisches Training:

Theoretischer Unterricht:

  • Brandrauch (Auftreten, Ausbreitungsverhalten)
  • Brandrauchdurchzündung, Brandrauchexplosion (Vorboten Erkennung, richtig reagieren)
  • Richtiger Strahlrohreinsatz (Mehrzweckstrahlrohr und Hohlstrahlrohr)
  • Rauchschichtbehandlung (Kühlmaßnahmen)
  • Türöffnungsprozedur
  • Verhalten im Brandraum (Teamwork, Vorgehen, Personrettung)

Praktisches Training:

  • Station 1: Umgang mit dem Strahlrohr ( Technik und Taktik)
  • Station 2: Türöffnungstechniken am Modell
  • Training im Brandsimulationscontainer mit Wärmegewöhnung

Das Training an den Stationen wird durch Trainer erklärt, beobachtet, und bei Bedarf korrigierend eingegriffen.

Station 1: Umgang mit dem Strahlrohr

Station 2: Türöffnungstechniken am Modell

Auf der ersten Station wird die Funktionsweise des Hohlstrahlrohres ausführlich erklärt. Die Atemschutzgeräteträger erhalten hier nützliche Tipps im Umgang mit dem Strahlrohr bezüglich des Innenangriffs.

So wurde zum Beispiel erläutert, wie der optimale Sprühkegel, nämlich bei 2 Meter Entfernung einen Durchmesser von 1 Meter, einzustellen ist. Des weiteren wurde erläutert, dass die einstellbare Durchflussmenge von 100 Litern in der Minute völlig ausreicht, um einen Zimmerbrand ablöschen zu können. Weiter wurde gezeigt, wie man das Strahlrohr schnell und zuverlässig auf die Flash-Over-Stellung bringen kann, damit im Ernstfall keine Zeit mit dem Verstellen des Sprühkegels verloren geht.

An dieser Station wurde gezeigt, wie man die Türe eines Brandobjekts relativ sicher aufmachen kann.

Es lauert hinter jeder Türe der Flash-Over, deshalb ist es absolut notwendig die Türe sachgemäß aufzumachen, ohne den vorgehenden Atemschutztrupp mehr als nötig zu gefährden.

Geprobt wurde mit aufgezogenem Atemschutzgerät, aber ohne den Lungenautomaten angesteckt zu haben.

Der Trupp teilt sich verschiedene Aufgaben. Während der Truppführer den Schlauch an der ersten Kupplung mit ins Haus zieht und die Feuerwehraxt mitführt, bedient der Truppmann das Strahlrohr.

Doch bevor sie die Türe öffnen sind noch verschiedene Aufgaben sorgfältig zu erledigen. Der Truppmann, auch Strahlrohrführer genannt stellt das Hohlstrahlrohr auf den idealen Sprühkegel ein. Gleichzeitig zieht der Truppführer seinen Handschuh aus und kontrolliert die Temperatur der Türe von oben nach unten mit dem Handrücken.

Sind diese Tätigkeiten erledigt, gehen beide zum Türe öffnen in Stellung. Der Strahlrohrführer legt sich so auf den Boden, dass er durch den Türspalt Wasserstöße zum Kühlen der Rauchgase abgeben kann.

Der Truppführer öffnet die Türe jeweils 3 Sekunden lang 2 bis 3 mal hinter- einander ein Spalt weit. Beide so relativ gut vor einem eventuell durchzündenden Flash-Over geschützt.

Im Falle eines, trotz Kühlung der Rauchgase, durchzündenden Flash-Overs muss der Strahlrohrführer sein Hohlstrahlrohr blitzartig auf die Flash-Over Stellung drehen. So schützt der breite Wasserkegel über den Feuerwehrmännern vor der Hitzewelle der explosionsartig sich ausbreitenden Rauchgase. Gleichzeitig zieht der Truppführer den -Mann rückwärts aus dem Gefahrenbereich.

Training im Brandsimulationscontainer

Während des Trainingsdurchgangs im Bandsimulationscontainer, kommt es bei den Trainierenden nach ca. 20 Sekunden zum Realitätsverlust. Der Trainierende realisiert nicht mehr, dass sie sich in einer Übung befinden. Diese Situation ist gewollt und gibt den Trainierenden in einer sicheren Umgebung die Möglichkeit, unter absolut realistischen Bedingungen, dass Erlernte umzusetzen.

Sie werden während  des gesamten Durchganges von einem Trainer begleitet, der jedoch nicht eingreift. Entsprechend dem Verhalten der Trainer, steuert er die verschiedenen möglichen Szenarien.  Hierdurch kann der Trainierende seinem Leistungsstand entsprechend gefordert werden. Die Verhaltensweisen der Trainierende werden in einer anonymen Bewertungsliste erfasst. Diese ist die Grundlage für das direkte nach dem Durchgang stattfindende Bewertungsgespräch.

Die vermittelten Fortbildungsinhalte entsprechend den Vorgaben der staatlichen Feuerwehrschule Würzburg und basiert auf anerkannte und in der Praxis bewährten Techniken.

Das Betreten des Brandraumes - nach Kühlung der Rauchgase betritt der Atemschutztrupp den Raum.

Nach der so genannten Treppenbrandstelle erfolgt die zweite Brandstelle die ein Brand zweier Gasflaschen in einer Werkstatt darstellt.

Der letzte Brandraum stellt eine Küche dar. Um diesen Brandraum zu betreten muss eine Zwischentür geöffnet werden. Beim öffnen dieser Tür erfolgt eine Rauchgasdurchzündung. Hiermit werden die Einsatzkräfte auf die richtige Behandlung des Flash-Overs trainiert.

Die letzte Station in der Küche ist ein Friteusenbrand. Die Besonderheit hierbei ist, das bei Eintritt von Wasser in die Friteuse eine Fettexplosion stattfindet.

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